Gipfelwanderung auf die Hochplatte

Die Gipfel-Wanderung auf die 2082 Meter hohe Hochplatte in den Ammergauer Alpen ist eine traumhaft schöne, aber auch anspruchsvolle Bergtour. Vom Wankerfleck, einem der herrlichsten Plätze im Ammergebirge, geht es bei dieser Wanderung am Allgäuer Matterhorn vorbei auf den Gipfel der Hochplatte, von dem aus sich ein unvergesslicher und grandioser Blick über die weite Voralpenlandschaft bietet.

Die 11,1 km lange Gipfel-Wanderung auf die Hochplatte verspricht traumhafte Landschaftsimpressionen und einen phantastischen Gipfelblick. Auf weiten Teilen der Tour erwartet einen pures Genusswandern, einige Passagen erfordern jedoch unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Nach dem Abstieg lädt die Kenzenhütte zur gemütlichen Einkehr ein, in der einst auch der bayerische Märchenkönig Ludwig II. häufig zu Gast war. Ausgangs- und Zielpunkt dieser reizvollen Bergtour ist der Wanderparkplatz Kenzenhütte in Halblech. Die Anfahrt dorthin erfolgt über Füssen auf der B17 in Richtung Schwangau. Kurz vor Halblech folgt man der Beschilderung „Wanderparkplatz Kenzenhütte“. Parkmöglichkeiten stehen hier ausreichend zur Verfügung. Alternativ bringt einen auch die Buslinie 73 vom Füssener Bahnhof regelmäßig nach Halblech. Von der Haltestelle Ortsmitte muss man lediglich ein Stück zurückgehen, um zum Startpunkt der Tour zu kommen. Für die Wanderung sind Wanderschuhe, die über den Knöchel gehen und ein gutes Profil haben erforderlich. Wanderstöcke sind zur Unterstützung ebenfalls sinnvoll. Etwas Proviant sollte man natürlich auch mitnehmen, da die Kenzenhütte erst ganz am Ende der Tour erreicht wird. Insgesamt müssen für diese Wanderung mindestens sechs Stunden eingeplant werden.

Vom Wanderparkplatz Kenzenhütte geht es zunächst mit dem Wanderbus zum eigentlichen Startpunkt der Bergtour, dem malerischen Wankerfleck. Dieser Talboden liegt auf einer Höhe von etwa 1140 Metern und ist nur über Forststraßen zu erreichen, die für den normalen KFZ-Verkehr gesperrt sind. Der Wanderbus fährt ab Anfang Mai an den Wochenenden und von Ende Mai bis Ende Oktober täglich um 8.00, 9.00, 10.00, 11.00, 13.00 und 17.00 Uhr zum Wankerfleck. Die Rückfahrten von der Kenzenhütte zum Parkplatz finden um 10.30, 14.00, 16.00 und 17.30 Uhr statt. Auf den weitläufigen Almwiesen des Wankerflecks thronen alte Ahornbäume und im Hintergrund ragen die imposanten Gipfel der Ammergauer Alpen in den Himmel empor und bilden eine hochalpine Kulisse. Am östlichen Rand des Wankerflecks steht eine kleine Gedenkkapelle, die zu Ehren verunglückter Bergsteiger errichtet wurde und unterhalb der Almwiesen liegt der Bockstallsee, der an heißen Tagen eine wohltuende Abkühlung ermöglicht. Der Wankerfleck gilt als eine der malerischten Stelle in den Voralpen. Hier beginnt der Anstieg auf den Hochplattengipfel, der zunächst direkt unter den teilweise senkrechten Felswänden des 1884 Meter hohen Geiselsteins entlang verläuft. Der Geiselstein wird auch „Allgäuer Matterhorn“ genannt und zieht, vor allem an den Wochenenden, zahlreiche Kletterfreunde an, denen er perfekte Bedingungen bietet.. Anschließend führt die gut ausgeschilderte Bergtour weiter in das Gumpenkar, ein landschaftliches Juwel, das die Heimat zahlreicher Gämse ist. Die niedlichen Bergziegen lassen sich von den vorbeikommenden Wanderern kaum beim Grasen stören. Der Steig führt dann hinauf zum Fensterl, einem natürlichen Felsentor, zu einem Gratweg, auf dem man zum Hochplattengipfel gelangt. Teilweise ist dieser Gratweg mit Stahlseilen gesichert worden und er verlangt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Hat man die steilen Passagen überwunden, befindet man sich auf der 2082 Meter hohen Hochplatte, einem markanten Berg, der seine Nachbargipfel deutlich überragt. Hier bietet sich den Wanderfreunden ein grandioser und unvergesslicher Ausblick über das weite Voralpenland. Hat man diesen und die wohltuende, frische Höhenluft ausgiebig genossen, steht der Abstieg an. Zuvor sollte man aber nicht vergessen, ein Foto von sich selbst zur Erinnerung zu knipsen.

Der Abstieg führt am Gamsangerl vorbei, über eine mit Bergkiefern dicht bewachsene Hochfläche, bis zur Kenzenhütte. Diese urige Berghütte liegt auf 1300 Metern mitten im Naturschutzgebiet Ammergebirge und ist ein beliebtes Ausflugsziel von Erholungssuchenden, Naturliebhabern und natürlich Wanderern. Sie hat ab 1. Mai geöffnet und bietet dann herzhafte Brotzeiten und köstliche, hausgemachte Hüttengerichte in einer gemütlichen Atmosphäre an. Märchenkönig Ludwig II., der Schöpfer des weltbekannten Schloss Neuschwanstein, war im 19. Jahrhundert oft in der Kenzenhütte zu Gast. Die Gegend hier war ein Jagdrevier der Wittelsbacher Dynastie, der auch Ludwig und sein Vater Maximilian II. angehörten. König Ludwig selbst war zwar kein Jäger, er schätze aber die heimelige Atmosphäre in der Hütte und ihre schöne Lage inmitten einer herrlichen Landschaft. Nach der Einkehr in der Kenzenhütte bringt einen der Wanderbus zurück zum Ausgangspunkt dieser reizvollen Wandertour.

Die Gipfel-Wanderung auf die Hochplatte begeistert mit jeder Menge schöner Eindrücke in einer Traumlandschaft und einem unvergesslichen Ausblick über das weite Voralpenland. Diese Bergtour sollten ambitionierte Wanderer mit guter Kondition und Trittsicherheit bei einem Allgäu-Urlaub nicht auslassen. Sie zählt zu den absoluten Wanderhighlights in der Region und verspricht einen erlebnisreichen und schönen Tag.



Ankunft
Abreise
Erwachsene
2
Kinder
0