Wandern: Zirmgrat-Runde

Die 12,8 Kilometer lange Zirmgrat-Runde führt vom ländlich geprägten Füssener Ortsteil Weißensee aus zu Deutschlands höchstgelegener Burgruine Falkenstein und zum sagenumwobenen Alatsee. Unterwegs warten auf Wanderer bei dieser Tour atemberaubende Ausblicke über das weite Voralpenland und tolle Naturimpressionen. Die familiengerechte Zirmgrat-Runde ist ein echtes Muss für Wanderfreunde bei einem Urlaub im Allgäu.

Absoluter Höhepunkt der Zirmgrat-Runde ist die Besichtigung der Burgruine Falkenstein, die Märchenkönig Ludwig II. im Jahre 1883 erwarb, um sie im Stil von Schloss Neuschwanstein umzubauen. Der König war von der außergewöhnlichen Höhenlage der Burg derart verzaubert, dass er sie trotz hoher Schulden, die er zu der Zeit hatte, einfach kaufen musste. Lediglich sein plötzlicher Tod 1886 am Starnberger See verhinderte die Realisierung des Schloss Falkenstein. Ausgangs- und Zielpunkt der Zirmgrat-Runde ist das Freibad am Weißensee im gleichnamigen Ortsteil Füssens. Über die Autobahn A7 gelangt man dorthin, wenn man die Ausfahrt Füssen nimmt und der B310 folgt. Die Bundesstraßen B16 und B17 bringen einen ebenfalls nach Füssen, von wo aus Weißensee gut ausgeschildert ist. Genügend kostenlose Parkplätze stehen am Freibad Weißensee zur Verfügung. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen will, kommt vom Bahnhof Füssen aus mit der Buslinie 71 bis zur Haltestelle Weißensee/See. Die Zirmgrat-Runde eignet sich auf für Familien mit älteren Kindern. Genügend Kondition sowie knöchelumschließende Wanderschuhe mit guter Profilsohle sollten für sie vorhanden sein. Da der bewaldete Zirmgrat weite Streckenabschnitte in Schatten hüllt, eignet sich die Wanderung auch für wärmere Sommertage. Nach Regenfälle sollte man die Route dagegen meiden, da viele Wege dann sehr rutschig sind.

Vom Freibad am Weißensee aus wandert man zunächst entgegen dem Uhrzeigersinn am See entlang, der von malerischen Wiesen umgeben ist, zwischen denen die 23 Weiler eingebettet sind, aus denen der Ortsteil Weißensee besteht. Traumhaft schön ist der Blick über das türkise Wasser des Sees auf die umliegenden prächtigen Berggipfel. Man folgt der Abzweigung in Richtung Pfronten und spaziert auf einem Rad- und Fußweg entlang der B310 bis nach Roßmoos. Am südwestlichen Ortsrand zweigt dort ein Weg nach links ab, der über schöne Wiesen auf den Falkenstein führt. Die Fahrstraße bringt einen schließlich hoch zur Burgruine Falkenstein, die Ende des 13. Jahrhunderts im Auftrag von Graf Meinhard II. von Tirol entstand. Sie diente ihm als Macht- und Herrschaftssymbol gegenüber den Herzögen von Bayern. Später war die Burg der Sitz von Augsburger Vögten und Pflegern, bevor sie Ende des 16. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Burg in Brand gesetzt und damit zerstört. Im Jahre 1803 gelangte die Ruine in Besitz des Königreichs Bayern und König Ludwig II. erwarb sie dann im Jahre 1883. Heute ist die Burgruine Falkenstein aufgrund ihrer Geschichte und der außergewöhnlichen Lage eine attraktive Sehenswürdigkeit und ein beliebtes Ausflugsziel. Im Burginneren befindet sich eine hölzerne Aussichtsplattform, von der aus man einen Traumblick über das weite Voralpenland mit seinen zahlreichen imposanten Bergen genießen kann.

Unterhalb der Burgruine befindet sich ein Burghotel, an dem man zur Mariengrotte hinabsteigt, um wieder auf die Fahrstraße zu kommen und bis zur Abzweigung Zirmgrat / Salober Alm zu wandern. Auf dem Zirmgratweg läuft man über bewaldete Hänge und zwischendurch ergeben sich herrliche Ausblicke über das Voralpenland bis hin zur Zugspitze. Dort wo die Route den bewaldeten Zirmgrat verlässt, kommt man an im Frühjahr prächtig blühenden Bergwiesen vorbei. Besonders schön ist es hier im Mai, denn dann verwandeln sich die Wiesen in ein blaues Farbmeer aus blühenden Enzianen. Schließlich gelangt man zu einer zentralen Weggabelung, an der es nach rechts zur Salober Alm geht. Es bietet sich allerdings an, leicht links am Zaun entlang in ein Wäldchen zu gehen, in dem man nach etwa 10 Minuten zu einem tollen Aussichtspunkt gelangt. Hier bietet sich einem ein Panoramablick über den malerischen Weißensee und die idyllische Bergwelt ringsum. Im weiteren Wegverlauf trifft man dann wieder auf den Pfad, der zur Salober Alm führt. Das freundliche Personal dort serviert einem leckere bayerische Brotzeiten und köstliche warme Hüttengerichte inmitten eines gemütlichen Ambientes.

Nach der Rast geht es von der Salober Alm auf einem breiten, gut ausgebauten Weg hinunter zum geheimnisvollen Alatsee, der vielen als Schauplatz von Allgäu-Krimis rund um Kommissar Kluftinger bekannt ist. Um den schönen Gebirgssee ranken sich viele Mythen und Sagen. Das Gewässer wird auch „blutender See“ genannt, da es bei besonderen Lichtverhältnissen eine leicht rötliche Färbung aufweist, die von einer seltenen Schicht Purpur-Schwefelbakterien in 15 Metern Tiefe herrührt. Am Parkplatz des Sees biegt man nach links und spaziert entlang der Fahrstraße bis zur Abzweigung nach Weißensee. Nach rund 50 Metern zweigt rechts ein Waldpfad ab, der einem wieder hinunter zum Freibad bringt.

Atemberaubende Ausblicke auf das weite Voralpenland, wunderschöne Naturimpressionen, Hüttencharme in der Salober Alm und als Krönung die Besichtigung der Burgruine Falkenstein – die Zirmgrat-Runde hat Wanderern wahrlich viel zu bieten. Besonders im Frühjahr ist diese Wandertour einfach herrlich!

Ankunft
Abreise
Erwachsene
2
Kinder
0