Die Gipfel-Wanderung auf die 2059 Meter hohe Große Schlicke ist anspruchsvoll, bietet aber wunderschöne Landschaftseindrücke und einen atemberaubenden Gipfelblick auf die Stadt Füssen, die Seen in der Region und die mächtigen Gipfel der Tannheimer Alpen. Während der 14,3 km langen Wanderung kann man sich in 2 urigen Berghütten mit leckeren kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen und bekommt Gelegenheit zum Kneippen im Sababach.
Die Bergtour auf die Große Schlicke ist ein echtes Wanderhighlight, erfordert aber eine gute Kondition und stellenweise Trittsicherheit. Ambitionierte Wanderer können sich dafür dann auf einen unvergesslichen Tag in der Tiroler Bergwelt freuen, der eine Fülle von schönen Eindrücken und Erlebnissen bereithält. Ausgangs- und Zielpunkt dieser 14,3 km langen Bergtour ist der Parkplatz der Vilser Alm im Tiroler Örtchen Vils. Die Anfahrt erfolgt von bzw. über Füssen auf der Autobahn A7 in Richtung Reutte/ Tirol. Gleich nach dem Grenztunnel nimmt man die erste Abfahrt und folgt der Wegbeschreibung in Richtung Vils / Pfronten. Am Ortsende von Vils führt auf der linken Seite ein Weg zum Parkplatz der Vilser Alm. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, gelangt vom Bahnhof in Füssen mit der Buslinie 74 bis nach Vils. Für diese Wandertour empfehlen sich Wanderschuhe mit guter Profilsohle, die über den Knöchel gehen. Sofern vorhanden, sollte man außerdem Wanderstöcke mitnehmen. Wer beim Abstieg noch eine Runde im Sababach kneippen möchte, packt außerdem noch ein Handtuch in den Wanderrucksack. Etwas zu Trinken sollte natürlich auch nicht fehlen, auch wenn es – wie gesagt – zwei Einkehrmöglichkeiten auf der Tour gibt. Für die Wanderung muss man mindestens sieben Stunden einplanen.
Los geht die Wandertour am Parkplatz der Vilser Alm, von dem eine sanft ansteigende Forststraße zur Alm führt. Unterwegs kommt man auf ihr an einem schönen Aussichtspunkt vorbei, bei dem man einen tollen Blick auf den wildromantischen Alpstrudelfall genießen kann. Die Forststraße verläuft ein Stück weit parallel zum Geopfad Pfronten und Informationstafeln am Wegesrand vermitteln Wissenswertes über die Geologie der Region. Nach etwa 4 Kilometern erreicht man die urige Vilser Alm, die auf 1226 Höhenmetern mitten im Naturschutzgebiet Ammergebirge liegt. Die Alm verfügt über eine herrliche Sonnenterrasse, auf der man mit Blick in die malerische Bergwelt leckere Brotzeiten und warme Hüttengerichte genießen kann. Von Mai bis September findet hier jeden Freitag ein Almfrühstück in Buffetform statt, sodass man gleich eine Vielzahl von Köstlichkeiten probieren kann. Bei schlechtem Wetter hält man es auch gut in der geräumigen Gaststube der Alm aus. Nach einer Rast hier folgt man dem weiteren Verlauf der Forststraße, bis diese am Ende des Hochtals in einen Steig übergeht. Über ein weiteres Hochtal und eine Wiese gelangt man zum Aufstieg auf die Vilser Scharte. Die Route ist natürlich auch ausgeschildert, sodass man sich nicht in der Tiroler Bergwelt verirren wird. Während der gesamten Wanderung wird man mit traumhaften Landschaftseindrücken und einer wohltuend reinen Höhenluft verwöhnt. Der Aufstieg zur Vilser Scharte ist stellenweise mit Drahtseilen gesichert und mit Leitern versehen worden. Hier wird die Tour also anspruchsvoller und Trittsicherheit ist erforderlich. Teilweise führt der Pfad auch über ein Geröllfeld. Bei der Vilser Scharte wechselt man dann auf die linke Seite des Schlickenmassivs, von wo aus der Aufstieg zum Gipfel ohne große Anstrengungen möglich ist. Auf dem 2059 Meter hohen Berg bietet sich einem ein phantastischer Ausblick über die Stadt Füssen, die Täler und Seen der Gegend sowie auf die mächtigen Nordwände der Tannheimer Alpen. Zwei dieser imposanten Berge, nämlich die 2164 Meter hohe Gehrenspitze und den höchsten Berg hier, die 2238 Meter hohe Kellenspitze, hat Königin Marie, die Mutter von Ludwig II., übrigens einst erklommen. Sie war eine leidenschaftliche Alpinistin und des Öfteren in der Allgäuer und Tiroler Bergwelt unterwegs. Nachdem man den tollen Ausblick lange genug genossen und noch ein Foto von sich neben dem riesigen Gipfelkreuz geschossen hat, erfolgt der Abstieg.
Dabei folgt man der Wegbeschreibung hinunter zur Musauer Alm ins Reintal. Man muss hier gut auf die Wegmarkierungen achten, da der Route stellenweise im Wald schwer zu folgen ist. Auf der Musauer Alm kann man dann wieder rasten und erfrischende Getränke sowie hausgemachte Köstlichkeiten genießen. Anschließend wandert man weiter bergab, am Gasthaus Bärenfalle vorbei, bis nach Roßschläg. Bei der Musauer Alm und an weiteren Plätzen während des Abstiegs ergeben sich Gelegenheiten zum Kneippen im Sababach. In Roßschläg gelangt man mit der ÖPNV-Linie 74 zurück nach Vils, zum Ausgangspunkt dieser schönen Wanderung.
Die Gipfel-Wanderung auf die Schlicke bietet Wanderfreunden wirklich alles, was das Herz begehrt. Traumhafte Naturimpressionen, eine wohltuende Höhenluft und ein grandioser Gipfelblick machen die Tour zu einem schönen Erlebnis. Die kulinarischen Leckereien in den Berghütten und die Gelegenheiten zum Kneippen sorgen dann noch für die Krönung. Wanderfreunde mit guter Kondition sollten diese Tour beim Urlaub im Allgäu nicht verpassen.