Der Schwansee in Hohenschwangau

Der Schwansee in Hohenschwangau ist ein wunderschöner und idyllischer See, der einen Umfang von 1,7 Kilometern hat und bis zu sieben Meter tief ist. Der See liegt in unmittelbarer Nähe der Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. Die Landschaft rund um das Gewässer gehört zum Schwanseepark, dem ehemaligen königlichen Schlosspark Hohenschwangau.

Der Schwansee hat eine Länge von 650 Metern und eine Breite von 270 Metern. Früher, in der Späteiszeit, gab es an seiner Stelle den Füssener See. Nach dessen Verschwinden entwickelte sich rund um den jetzigen Schwansee eine faszinierende Landschaft mit Mooren, Feuchtwiesen und Kalkmagerrasen, die zum Teil sehr seltene Pflanzen beherbergen. Der See und seine Umgebung gehören seit 1956 zum Landschaftsschutzgebiet „Alpsee, Schwansee und Faulenbacher Tal“. Im 19. Jahrhundert wurde der Schwansee in eine Parklandschaft integriert, die als königlicher Schlosspark Hohenschwangau im Auftrag von Maximilian II. entstand. Heute ist dieser Schwanseepark ein beliebtes Naherholungsziel bei Einheimischen und Touristen. Auf schönen Wanderwegen kann man hier Naturidylle pur und traumhafte Aussichten auf den See, die umliegende Bergwelt und die beiden Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau genießen. In der warmen Jahreszeit erfreut sich der Schwansee mit seinem besonders sauberen Wasser großer Beliebtheit bei Badefreunden. Aufgrund seiner recht geringen Tiefe erwärmt sich der See schnell, sodass hier schon oft im Mai  gebadet wird. An den Ufern laden idyllische Liegewiesen zum Entspannen ein – fernab von Verkehr und Straßenlärm. Im Winter tummeln sich Schlittschuhläufer auf dem zugefrorenen Schwansee, die hier im Antlitz der Berge ihre Kurven drehen. Nur wenige hundert Meter vom Schwansee entfernt liegt der nicht weniger schöne Alpsee, der einst als Lieblingsbadesee von König Ludwig II. galt.

Der Schwanseepark

Zu Füßen des Schlosses Hohenschwangau, umsäumt vom Kalvarienberg und Schwarzenberg, befindet sich der Schwanseepark, der mit seinen schönen Spazierwegen und traumhaften Natur immer gerne für einen Ausflug ins Grüne genutzt wird. Einheimische und Gäste kommen hierher, um zu entspannen und bei gemütlichen Spaziergängen durch diese wunderschöne Landschaft ihren Gedanken nachzuhängen. Neben tollen Ausblicken erwarten einen hier auch sehr seltene Pflanzenarten.

Die Geschichte des Schwanseeparks geht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Zwischen 1832 und 1837 ließ der damalige Kronprinz Maximilian II. die Ruine der ehemalige Burg Schwanstein im Stile eines neugotischen Schlosses wieder aufbauen. Nachdem das Schloss Hohenschwangau errichtet worden war, erwarb Maximilian II. auch die unterhalb des Bauwerks gelegenen Landschaften und erteilte dem Gartenarchitekten und bayerischen Hofgarten-Intendanten Carl August Sckell den Auftrag, Pläne für einen Schlossgarten zu entwerfen. Da Sckell starb, bevor er dieses Projekt beenden konnte, wurde der Auftrag weiter an den preußischen Gartenkünstler und Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné vergeben, der zuvor bereits unter anderem Pläne für Schloss Sanssouci in Potsdam entworfen hatte. Er plante den königlichen Schlossgarten Hohenschwangau im Stil typischer englischer Landschaftsgärten zu errichten. Dafür wurden rund 5000 Bäume und Sträucher neu gepflanzt, zahlreiche Wege wurden angelegt und es entstanden Bäche, die mit Kähnen befahrbar waren, eine Pferderennbahn und ein Springplatz. Für Königin Marie, die Gemahlin von Maximilian II., wurde oberhalb des Schwansees eine gemütliche Teeterrasse angelegt, auf der sie später Gäste empfing. Leider ist diese Terrasse heutzutage nicht mehr zugänglich. Nach der Fertigstellung hatte der Schwanseepark eine Größe von circa 60 Hektar.

Wenn man heute im Schwanseepark spaziert, wandelt man auf königlichen Spuren und auf Wegen, die bereits vor über 170 Jahren geplant und angelegt worden sind. Ursprünglich wollte Maximilian II. das Schloss Hohenschwangau für sich und seine Familie als Sommerresidenz nutzen. Da es seiner Frau Marie aber so gut gefiel und sie auch die schöne Allgäuer Landschaft ringsherum sehr liebte, verbrachte die Familie im Endeffekt große Teile des Jahres auf Hohenschwangau. Ihr Sohn Ludwig II., der 1845 geboren wurde, wuchs hier also zu weiten Teilen auf. Die königliche Familie machte gerne und oft Spaziergänge im Schwanseepark. Heute bietet der Park, zusammen mit dem danebenliegenden Alpseekessel, an die 60 Kilometer schönster Wanderwege auf bis zu sieben Höhenlagen. Hier kann man traumhafte Aussichten genießen und die Allgäuer Natur von einer ihrer schönsten Seiten erleben.

Nachdem Maximilian II. und sein Sohn Ludwig II. gestorben waren, verlor der Schwanseepark jedoch zunächst viel von seiner Bedeutung und verfiel. Das der Park mit seiner Artenvielfalt heute wieder in neuem Glanz erstrahlt, ist Herzog Albrecht zu verdanken, der wie auch Maximilian und Ludwig aus der Adelsdynastie der Wittelsbacher stammt. Er hielt sich in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts für eine Weile am Schwansee auf und er vermisste dabei auf den angrenzenden Wiesen seine Lieblingsblumen, die Enziane. Um das zu ändern, setzte er sich für ein Düngeverbot im Schwanseepark ein. Zusammen mit einigen anderen Maßnahmen, die zum Ziel hatten den Schwanseepark wieder in alter Schönheit erstrahlen zu lassen, gelang es schließlich, dass sich viele seltene Pflanzenarten wieder auf den Wiesen im Park ansiedelten. Heute entdeckt man hier blühende und farbenprächtige Orchideen, Schwertlilien, Seerosen, Mehlprimeln und auch wieder die vom Herzog geliebten Enziane. Insgesamt gibt es um die 60 sehr seltene Blumenarten im Schwanseepark.

Der Schwansee und der Schwanseepark sind einfach ein wunderschönes Stück Natur. Hier kommt man gerne her, um sich zu entspannen und neue Kraft zu tanken. Der Schwansee ist auch ein sehr guter Ausgangspunkt für Spaziergänge und Wanderungen. Der Rundweg um den See hat eine Länge von 2 Kilometern und kann auch problemlos von älteren Menschen bewältigt werden. Eine beliebte, etwas längere, Wanderung führt auf den Kalvarienberg, von dessen Gipfel sich grandiose Ausblicke auf den Allgäuer Königswinkel ergeben, bis zum Lechfall in Füssen. Lohnenswert ist auch ein Ausflug zum nur 400 Meter entfernten Alpsee, der an der deutsch-österreichischen Grenze am Fuße des Berges Säuling liegt. Der Alpsee gehört zu den saubersten Seen in Deutschland und ist, genauso wie der Schwansee, beliebt bei Badefreunden und Naturliebhabern. Am Ufer des Alpsees gibt es einen Bootsverleih, sodass man hier zu einem Ausflug mit einem Tret- oder Ruderboot aufbrechen kann. Ebenfalls am Ufer dieses Sees befindet sich das Museum der Bayerischen Könige, eines der modernsten und schönsten Museen des Landes.

Der Schwansee in Hohenschwangau ist wirklich ein traumhaftes Ausflugsziel, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Wer nach Schwangau kommt, um die beiden Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein zu besichtigen, sollte unbedingt auch einen Abstecher zu diesem malerischen See machen. Hier warten wunderschöne Naturimpressionen, die schon vor über 170 Jahren die bayerischen Könige begeistert haben.

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