Alte Römerspuren im Voralpenland

Vor rund 2000 Jahren eroberten die alten Römer das Voralpenland und gründeten die Provinz Raetien, zu der auch das Gebiet des heutigen Allgäus gehörte. In der Hauptstadt Cambodunum, dem heutigen Kempten, und an vielen weiteren Orten im Allgäu entstanden Bauwerke und Siedlungen, deren Spuren geschichtlich interessierte Menschen auch heute noch entdecken können.

Ungefähr 2000 Jahre ist es her, dass die Römer das Voralpenland eroberten und wenig später die Provinz Raetien gründeten, deren Zentrum das heutige Allgäu war. Sie errichteten zahlreiche Straßen, wie die berühmte Via Claudia Augusta, um die neue Provinz mit dem ursprünglichen Römischen Reich zu verbinden. Entlang der Römerstraßen entstanden Siedlungen und zahlreiche Bauwerke, von denen zum Teil auch heute noch Spuren vorhanden sind. Wir zeigen Ihnen nachfolgend, wo Sie im Allgäu noch immer auf Tuchfühlung mit den alten Römern gehen können.

Die Stadt Kempten war einst als Cambodunum der Sitz des Statthalters und die Hauptstadt der römischen Provinz Raetien. So ist es kaum verwunderlich, dass der Geist der alten Römer auch heute noch in Kempten lebendig ist. Geschichtlich und kulturell interessierte Allgäu-Urlauber sollten vor allem den Archäologischen Park Cambodunum (APC) besuchen, ein seit 1983 für Besucher zugängliches großes Ausgrabungsgelände und Museum. Hier lassen sich zahlreiche ausgegrabene und restaurierte Tempelanlagen, Thermen und weitere Bauwerke aus der Römerzeit besichtigen. Anhand von Schautafeln erfahren die Besucher viel Wissenswertes über das römische Leben und die Bedeutung der einzelnen Bauwerke. Außerdem werden im APC zahlreiche Funde aus der 120-jährigen archäologischen Arbeit ausgestellt, welche ebenfalls interessante Impressionen aus der Römerzeit bieten. Regelmäßig finden im APC Führungen statt, die von „echten“ Römern in antiken Gewändern geleitet und durch Römerspiele aufgelockert werden. Verschiedene Konzerte, Ausstellungen und weitere Veranstaltungen stellen vor allem in den Sommermonaten sicher, dass im APC immer etwas los ist. Auf die kleinen Gäste warten spezielle Unterhaltungsangebote.


Die alten Römer haben auch in Füssen und dem benachbarten Schwangau ihre Spuren hinterlassen. Auf dem Gebiet des heutigen Füssens befand sich einst eine römische Militäranlage und wenig später das Kastell Foetibus, von dem sich wahrscheinlich der Name Füssen ableitete. Durch die heutige romantische Altstadt verlief früher die Via Claudia Augusta, die von hier nach Roßhaupten führte. Römerfreunde, die dem Original-Verlauf der Via Claudia folgen wollen, können dies in den kalten Jahreszeiten tun. Dann ist der Forggensee, Deutschlands größter Stausee, trockengelegt und gibt die Überreste der Römerstraße frei. Bei Wanderungen auf seinem Grund lassen sich dann hier und da Spuren der Trasse finden. Lohnenswert ist außerdem ein Ausflug zum Römerbad nach Schwangau. Dieses wurde 1934 entdeckt und befindet sich am Fuße des Tegelbergs, ganz in der Nähe der Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Es ist ein imposantes Zeugnis römischer Baukunst und Technik, und genießt vor allem aufgrund seiner kunstvollen Fresken überregionale Bekanntheit.

In Marktoberdorf befindet sich ebenfalls ein sehenswertes Römerbad, das erst Anfang dieses Jahrtausends entdeckt worden ist. Außerdem gibt es hier einen Grabungsplatz für Hobby-Archäologen und Kinder, sodass die ganze Familie ihren Spaß haben kann. Interessante Impressionen aus der Römerzeit bietet auch das Museum in Ehrenberg in Reutte/ Tirol. Hier finden außerdem in jedem Sommer die Ritterspiele Ehrenberg statt, ein riesiges Spektakel, das in die Zeit der Ritter, Burgfräulein und auch alten Römer entführt. Schließlich ist noch ein Besuch des Südschwäbischen Archäologiemuseums in Mindelheim lohnenswert, dessen Highlights die originalgetreuen Rekonstruktionen eines römischen Katapults und Reisewagens sind.


Ankunft
Abreise
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2
Kinder
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