Der Lechfall in Füssen

Der Lechfall in Füssen ist eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art, die sich Allgäu-Urlauber in Hohenschwangau nicht entgehen lassen sollten. Das zwölf Meter hohe Stauwehr am Lech bietet ein unvergessliches Naturschauspiel, bei dem tosende Wassermassen in die Tiefe stürzen, um in die Lechschlucht zu strömen.

Der Lech, der mit seinem türkisfarbenen bis jadegrünen Wasser fasziniert, ist einer der letzten Wildflüsse Europas. Er entspringt in der Nähe des österreichischen Formarinsees und fließt auf einer Länge von 264 Kilometern durch Tirol und Südbayern, wo er bei Rain in die Donau mündet. Der Fluss hat die Region rund um Füssen und Hohenschwangau über Jahrhunderte maßgeblich mitgeprägt. Im Mittelalter war er ein bedeutender Handelsweg, auf dem Holz und verschiedene andere Waren flussabwärts zur Donau geschifft wurden. In der heutigen Zeit dient der Lech vor allem der Energiegewinnung, aber auch zur Naherholung wird der Fluss genutzt. Entlang seiner Ufer befinden sich viele Naturschutzgebiete mit einer hohen touristischen Bedeutung. In Bayerns höchstgelegener Stadt Füssen zeigt der Lech zum letzten Mal seinen wilden Charakter, und zwar beim Lechfall.

Der Lechfall ist ein zwölf Meter hohes Stauwehr, das bereits Ende des 18. Jahrhunderts zur Nutzung der Wasserkraft errichtet wurde. Da der Lechfall in Sachen Höhe und Wasserführung den wasserreichsten natürlichen Wasserfall Deutschlands – den Alzfall – klar übertrifft, ist er außerdem eine bemerkenswerte Sehenswürdigkeit, die man sich beim Allgäu-Urlaub nicht entgehen lassen sollte. Über den Wassersturz führt der 1895 angelegte König-Max-Steg, von dem aus sich das beeindruckende Naturschauspiel hautnah anschauen lässt, das der Wildfluss hier vollführt. Die rauschenden Wassermassen stürzen sich über mehrere Stufen zwölf Meter in die Tiefe, um in die Lechschlucht einzutreten, die im Gegensatz zum Wasserfall natürlichen Ursprungs ist und die während der Würmeiszeit vor etwa 12000 Jahren entstand. Das imposante Schauspiel hier am Lechfall ist wahrlich unvergesslich und ermöglicht auch tolle Fotomotive. Zusammen mit der Lechschlucht zählt der Wasserfall übrigens zu den hundert schönsten Geotopen Bayerns.

Sehenswert am Füssener Lechfall ist zudem der sogenannte „Magnustritt“, bei dem es sich um ein Einzeldenkmal in Form von zwei Schuhabdrücken im Fels handelt. An dieser Stelle befindet sich zudem ein eisernes Kreuz mit der Bezeichnung „1730“. Der Sage nach sprang der heilige Magnus hier bei seiner Flucht vor heidnischen Verfolgern mit einem gewaltigen Satz über den Lech und hinterließ diese Abdrücke. In einer Nische in der gegenüberliegenden Felswand steht eine Büste von König Maximilian II. Diese wurde Mitte des 19. Jahrhunderts aufgestellt und ehrt den bayerischen König, der die Region wie kein zweiter prägte. Immerhin ließ Maximilian II. das Schloss Hohenschwangau in ein romantisches Wohnschloss umbauen und sein Sohn, der Märchenkönig Ludwig II., war für den Bau von Schloss Neuschwanstein verantwortlich, der heute wohl berühmtesten Sehenswürdigkeit Deutschlands.

Für Wanderfreunde interessant ist der 2012 ins Leben gerufene Lechweg, bei dem es sich um einen zertifizierten Weitwanderweg handelt, der dem Verlauf des Flusses von seiner Quelle bis zum Lechfall in Füssen folgt. Dieser Fernwanderweg höchster Güte lässt sich sehr gut bei einer Schnupperetappe kennenlernen, die hier am Lechfall startet.

Die spektakulären Eindrücke am Füssener Lechfall sollte man sich bei einem Allgäu-Urlaub nicht entgehen lassen. Dieser Wasserfall, der die Schönheit und Kraft der Natur zeigt, ist wahrlich imposant.


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